Abschlussbericht Busunfall am Zirler Berg

Die B177 – Seefelder Straße zählt neben dem Fernpass zu einer der meist benutzten Verbindungen zwischen Tirol und Bayern. Auf der in Zirl beginnenden, über Reith sowie Seefeld bis nach Scharnitz führenden Straße kommt es immer wieder zu Unfällen unterschiedlichen Ausmaßes. Einen häufigen Unfallhotspot stellt dabei der Abschnitt „Zirler Berg“ dar.

PKW kollidiert mit Reisebus
Es ist der 4. November 2016, kurz nach 18:00 Uhr. Eine deutsche Staatsbürgerin lenkt ihren PKW, in welchem sich auf dem Beifahrersitz ihre Mutter befindet, talwärts auf der bis zu 16% fallenden Zirlerbergstraße. In einer Rechtskurve gerät der Ford Focus auf die Gegenfahrbahn und kollidiert folglich mit einem bergwärts fahrenden Reisebus. Während der Kombi quer zur Fahrbahn zum Stillstand kommt, rollt der Dreiachser rückwärts die stark abfallende Straße hinunter. Dabei touchiert der Doppeldeckerbus drei weitere Fahrzeuge, stürzt über eine Böschung und wird schließlich von einer Baumgruppe gegen einen weiteren Absturz gestützt.

Großalarm
Nachkommende Autofahrer halten an um Erste Hilfe zu leisten und setzen die Rettungskette in Gang. Seitens der Leitstelle Tirol werden dem Szenario entsprechende Einsatzkräfte alarmiert, beim Rettungsdienst wird Großalarm ausgelöst.

„VU mit Bus“ war dann das Alarmstichwort für die Feuerwehren Zirl und Reith um 18:22 Uhr. „Aufgrund der langgezogenen Unfallstelle wurden umgehend Einsatzabschnitte eingerichtet!“, schildert Einsatzleiter HBI Arnold Lanziner die ersten Momente an der Unfallstelle. Um auf weitere Einsatzkräfte zurückgreifen zu können wird auch die Feuerwehr Seefeld nachalarmiert.

Insassinen aus Wrack befreit
Kräfte der Feuerwehr Zirl sichern mittels Hubzug den Reisebus gegen ein weiteres Abrutschen und verschaffen sich folglich Zugang in das Innere. Mit Hilfe der Einsatzkräfte können alle Insassen den Bus über einen seitlich geschaffenen Ausstieg verlassen. Parallel dazu nimmt die Feuerwehr Reith die Arbeiten am PKW mit den beiden Frauen vor. Hier kann die Beifahrerin relativ rasch geborgen werden, während die Lenkerin mittels hydraulischen Rettungsgerät befreit werden muss.

Die beiden verletzten Lenkerinnen werden folglich in Kliniken eingeliefert, von den 26 Businsassen erlitten 12 Personen leichte Verletzungen. Hier wird eine Verletztensammelstelle nahe des Unfallortes eingerichtet.

Bergungsarbeiten
Schwierig gestaltet sich dann die Bergung des Busses. Durch die Lage im unwegsamen Gelände konnte das Kranfahrzeug der Berufsfeuerwehr Innsbruck das Fahrzeug nicht anheben und es musste ein 100t Kran aus dem Unterland anrücken. Gemeinsam mit zwei LKW-Abschleppfahrzeugen gelang es den Bus wieder auf die Fahrbahn zu befördern bevor es abtransportiert wurde. Erst nach 03:00 Uhr kann die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden. 

Einsatzleiter Feuerwehr: HBI Arnold Lanziner, FF Zirl
Abschnittsleiter 1: BM Robert Bruckner, FF Zirl
Abschnittsleiter 2: OBI Martin Gapp, FF Reith

Einsatzkräfte:

  • Feuerwehr Zirl mit KDO, SRF, TLF1, TLF2, SLF, MTF und 35 Mann/Frau
  • Feuerwehr Reith mit KDO, LFB, TLF und 14 Mann
  • Feuerwehr Seefeld mit KDO, SRF, ULF und 20 Mann
  • Berufsfeuerwehr Innsbruck mit ELF, 1. Gruppe, THF und KF45
  • Polizei
  • Rotes Kreuz
  • Bergrettung

Anwesend:

  • BFK OBR Reinhard Kircher
  • AK ABI Markus Gapp
  • BGM Mag. Thomas Öfner (Zirl)

Mit dem Einsatzleiter HBI Arnold Lanziner führten wir ein Interview.

Bilder:
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vku_zirlerberg_04Abtransport der unverletzten Businsassen zur Verletztensammelstelle

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VU_Zirlerberg_04.11.2016_12Vorbereitung für die Bergung
  VU_Zirlerberg_04.11.2016_13um den Bus zu heben musste ein 100t Kran aus dem Unterland anrücken

VU_Zirlerberg_04.11.2016_14auch für die Verpfegung während des langen Einsatzes war gesorgt

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VU_Zirlerberg_04.11.2016_19nach der Bergung wurden noch die letzen Teile zusammengesammelt

Bericht: BM Maximilian Neuner
Bilder: BM Maximilian Neuner und OFM Manuel Würtenberger

 

05.11.2016