Am Donnerstag, den 05.12.2013, wurde die Feuerwehr Telfes um 22.57 Uhr mittels Pager zu einem "kleinen Brand im Freien" (Geräteschuppen) alarmiert!
Nach kurzer Zeit rückte TLFA 1 und TLFA 2 zum angegebenen Brandobjekt aus. Auf der Anfahrt meldete die Leitstelle Tirol mehrere Meldungseingänge durch Augenzeugen. Beim Eintreffen stand das Objekt bereits in Vollbrand, worauf EL OBI Christian Gleirscher eine Nachalarmierung über Sirene anforderte und zugleich die Feuerwehr Fulpmes zusätzlich alarmieren ließ.
Beim Objekt handelte es sich um einen als Garage und Werkstatt genutzten Schuppen. Es befanden sich ein Traktor, mehrere selbstfahrende Landmaschinen und einige, zu diesem Zeitpunkt noch nicht definierbare weitere Gerätschaften.
Nach Eintreffen von KLF 1, KLF 2 und KLF 3 der Feuerwehr Telfes wurde sofort eine Speiseleitung zu dem etwas abseits gelegenen Objekt für die Tanklöschfahrzeuge aufgebaut.
Während die Speiseleitung erstellt wurde, begannen die ATS Trupps mit der Brandbekämpfung. Gemeinsam mit der Feuerwehr Fulpmes wurden mehrere Gasflaschen (Acetylen, Sauerstoff, Argon) im Objekt sichergestellt, geborgen und im sicheren Abstand zum Einsatzort gekühlt.
Acetylengas: Wird eine Acetylengasflasche längere Zeit dem Brandgeschehen ausgesetzt, kommt es zu einem chemischen Zersetzungsprozess mit Druckanstieg, der die Flasche zum Explodieren bringen kann. Einen Zersetzungsprozess kann man unter anderem an einem Temperaturanstieg, am Flaschenkopf beginnend, durch Flammenrückschlag (auch ohne äußere Wärmeeinwirkung möglich!) erkennen. Eine Erwärmung des Flaschenmantels, auch punktuell, sind ebenfalls Kennzeichen.
Bei der Explosion einer Acetylengasflasche muss mit einem Feuerball mit einem Durchmesser bis zu 30 m und einem Trümmerflug bis zu 300 m gerechnet werden. Ein Zerbersten der Flasche, bedingt durch den Zersetzungsprozess, ist noch bis zu 24 Stunden nach dem Brandgeschehen möglich!
Der Zersetzungsprozess kann durch Kühlen mit Wasser (aus der Deckung – diese muss auch Flaschenteilen standhalten - 20-30 m Entfernung) bis zu 24 Stunden lang – verhindert werden.
Informationen über Acetylen - ÖBFV
Nach telefonischer Rücksprache von BFKSTV Reinhard Kircher mit BFI Michael Neuner wurde das Einsatzkommando Cobra angefordert, um die Acetylengasflasche zu beschießen, damit diese kontrolliert abbrennen konnte. Da die 4 Gasflaschen durch die Einwirkung von Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen wurden (Farbzuordnung erschwert möglich), musste zuerst die Acetylenflasche ausgemustert werden. Nach ausgiebiger Kühlung und Kontrolle mittels Wärmebildkamera wurde die Flasche auf einen Traktor mit Frontladerschaufel verladen und nach Angaben des Einsatzleiters der Cobra-West an einen geeigneten Platz gebracht. Danach wurde die Flasche mit Spezialmunition beschossen. Schlägt diese Munition am Flaschenmantel auf, beginnt das Gas zu brennen und kann kontrolliert abbrennen.
Um 03.50 Uhr wurde der Einsatz beendet und die Feuerwehr Telfes wieder einsatzbereit gemeldet.
Einsatzleiter: KDT OBI Christian GLEIRSCHER
Im Einsatz:
Anwesend:
Bilder:
Kühlen der Gasflaschen
Besprechung der Einsatzkräfte
Bericht: OV Daniel GLEIRSCHER, Feuerwehr Telfes und BR Reinhard KIRCHER Bilder: BR Reinhard KIRCHER und FM Thomas TANZER (ÖA AB Stubaital)
07.12.2013