Bericht HV Martin STERN, Feuerwehr Neustift:
Am Samstag, den 18.05.2013, wurde in Neustift die diesjährige Bezirksübung der Flughelfer des BFV IBK-Land durchgeführt. Vor der Übung fand für die Führungskräfte des Abschnittes Stubaital eine Schulung über den Einsatz mit Hubschraubern mit dem Sachgebietsleiter Flugdienst im BFV, ABI Jörg Degenhart, statt. Beginn der eigentlichen Übung war um 13.30 Uhr. Übungsannahme war ein Brand eines abgelegen Bauernhofes oberhalb von Neustift. Zur ersten Brandbekämpfung rückte die Feuerwehr Neustift mit TLFA-3000 und DLK 30 sowie die Feuerwehr Fulpmes mit dem TLFA-3000 über die schmale, einspurige Zufahrtsstraße (zum Teil nur gegen die eigentliche Fahrtrichtung im Rückwärtsgang möglich) vor. Zwischenzeitlich traf der Hubschrauber des ÖAMTC ein und es wurde ein Erkundungsflug mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr und der Flughelfer vorgenommen. Da keine ausreichende Wasserversorgung für die beiden Tanklöschfahrzeuge vorhanden war, musste eine 750 Meter lange Relaisleitung mit einem Höhenunterschied von ca. 200 Metern zum Brandobjekt aufgebaut werden. Diese konnte aufgrund des steilen Geländes und den damit verbundenen Einsatz der Gerätschaften nur mit Hilfe des Hubschraubers errichtet werden. Durch die Flughelfer wurden beim Freischwimmbad ein Bereitstellungsraum sowie der Hubschrauberlandeplatz errichtet. Durch die Feuerwehr Zirl (Flughelferstützpunkt des Bezirkes) und der Feuerwehr Neustift wurde eine Lageführung eingerichtet. Die Feuerwehr Telfes übernahm mit dem TLFA 1500 den Brandschutz für den Hubschrauber. Für die Wasserforderung wurden insgesamt 4 Tragkraftspritzen benötigt, diese wurden von den Feuerwehren Neustift, Fulpmes und Telfes zusammen mit Schlauchmaterial für den Transportflug in Gitterboxen vorbereitet. Durch die Feuerwehr Mieders wurde eine weitere Tragkraftspritze als Reserve bereitgestellt. Danach begab sich das KLFA der Feuerwehr Neustift ebenfalls zum Brandobjekt und begann mit dem Aufbau der Leitung vom TLFA-3000 zur ersten Pumpenstation. Mit dem Hubschrauber wurden Gerät und Mannschaft zu den Pumpenstandorten mittels Tau eingeflogen und von Station zu Station die Leitungen verlegt. Bereits nach ca. 1 Stunde nach Beginn der Flugbewegungen konnte das Wasser zum Brandobjekt befördert werden. Im Anschluss daran wurden Gerät und Mannschaft wieder ins Tal geflogen.
Mit einer kurzen Nachbesprechung aller Beteiligten und einer anschließenden Jause im Schulungsraum der Feuerwehr Neustift, fand die Übung nach viel schweißtreibender Arbeit einen gemütlichen Ausklang.
Die Übung war für alle Einsatzkräfte sehr lehrreich und interessant, die Zusammenarbeit verlief hervorragend.
Im Übungseinsatz:
Gesamt 90 Mann und 15 Fahrzeuge
Übungsbeobachter:
Bericht OLM Armin SCHWEMBERGER, Flughelfer des BFV:
Nach dem Eintreffen des ÖAMTC Hubschraubers Christophorus 1 (C1) mit Pilot Jochen Tiefengraber und Flugretter Wolfgang Neuner wurde ein Erkundungsflug durchgeführt.
Zwischenzeitlich wurden sämtliche Gerätschaften, wie beispielsweise der Aluminiumtank, div. Transportboxen, das Bambie-Bucket zum Löschwassertransport sowie diverse Lastgehänge vorbereitet und zum Materialbereitstellungsraum transportiert.
In Absprache mit dem Einsatzleiter wurden die Standorte für die einzelnen Tragkraftspritzen und dem den Aluminiumtank festgelegt. In erster Linie galt es die Mannschaft mittels einem 15 Meter langem Tau an den einzelnen Standorten abzusetzen und in weiterer Folge die Lastenflüge mittels Aluminium-Transportboxen abzuwickeln.
Nachdem alle Positionen mit Personal und Material versorgt waren, wurde das Bambie-Bucket mit einem 5 Meter langen Lastgehänge installiert und die Wassertransportflüge konnten aufgenommen werden.
Die einzelnen Flughelfer unterstützten die Flugtätigkeiten und dienten als Schnittstelle zwischen der Fliegerischen Einsatzleitung und dem Piloten. Einsatztaktische Meldungen bzw. Materialanforderungen wurden über die Ortsebene mittels Digitalfunk, die fliegerischen Belange (Einweisungen) auf der Flugfrequenz abgewickelt.
Bei derartigen Einsätzen ist es äußert wichtig, dass sämtliche Personen- und Materialtransporte von der Lageführung bzw. der fliegerischen Einsatzleitung (Fliege) dokumentiert werden. Somit kann sich bei länger andauernden Einsätzen (mehrere Stunden oder Tage) die nachrückende Mannschaft einen raschen Überblick über das Einsatzgeschehen schaffen.
Unmittelbar nach der Übung wurde die Übungsnachbesprechung für die Flughelfer direkt am Hubschrauberlandeplatz durchgeführt.
Bilder (FM Thomas TANZER, ÖA AB Stubaital): Wichtige Details beim Hubschraubereinsatz - ABI Jörg DEGENHART
Einsatzleiter Flughelfer Walter KUPRIAN
Lageführung
Befüllen des Bambi-Buckets
Das Übungsobjekt aus der Sicht der Hubschraubers
Übungsnachbesprechung - AK ABI Markus STERN
BFI OBR Michael NEUNER
Flughelfer Walter KUPRIAN, Feuerwehr Neustift
BM Robert BRUCKNER, Sachgebietsleiter-STV im BFV
BR Karl RINNERGSCHWENTNER, Sachgebietsleiter im ÖBFV und LFV Tirol
BFKSTV BR Reinhard KIRCHER
Weitere Bilder (BR Reinhard KIRCHER): Das Übungsobjekt aus der Sicht der DLK 30
Schmale Zufahrtswege
Dorfzentrum von Neustift
Der Hubschrauberlandeplatz mit dem Bereitstellungsraum
Absetzen des 3000l Aluminium-Löschwasserbehälters
Steiles, unwegsames Gelände
Eine Relaisstation
Hier wird nicht das KLF per Hubschrauber abtransportiert
Die Flughelfer des BFV mit Pilot Jochen TIEFENGRABER (hi., 2. v.l.) und Flugretter Wolfgang NEUNER (hi., 2.v.r.)
Bericht: BR Reinhard KIRCHER
20.05.2013