Bezirks-Führungsstab

Am Samstag, dem 11.02.2012, wurde der nächste Part des Themas „Feuerwehr und Inbetriebnahme der Unterinntaltrasse“– wir haben in einem eigenen Bericht darüber informiert – in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Hall abgearbeitet.

Auf dem Programm stand ein Planspiel mit der Installierung und Adaptierung des Bezirks-Führungsstabes (BFÜST).

Dafür wurde ein eigenes Übungsszenario ausgearbeitet, das zum überwiegenden Teil fiktiv,  aber auch praktisch an den Notausgängen alle Teilnehmer forderte. Dem trockenen Thema „Stabsarbeit“ wurde somit Leben eingehaucht.

Übungsannahme und Übungsverlauf:

• Um 09.08 Uhr meldet die Leitstelle Tirol einen Zwischenfall mit einer Zuggarnitur (Zugnummer 52440) auf der rollenden Landstraße (ROLA) im Terfner Tunnel. Die Zuggarnitur ist entgleist, es gibt verletzte Personen, Gefahrgut mit der Stoffnummer UN1061 (Methylamin – giftig, hochexplosiv) tritt aus einem Kesselwagen aus.
• Die Bezirkszentrale (BZ) wird hochgefahren und die betreffenden Feuerwehren werden analog dem Sondereinsatzplan alarmiert. Gleichzeitig werden die Mitglieder des Bezirksführungsstabes über das Ereignis in Kenntnis gesetzt und rücken in die Räumlichkeiten der Feuerwehr Hall ein.

Einsatzleiter: BFI OBR Michael NEUNER

Die Mitglieder des BFÜST:

Leiter des Stabes: HBI Robert KAUFMANN
S1-Personal: ABI Ernst WEGSCHEIDER
S2-Lage: OFM Ing. Dieter GEISLER und Mitarbeiter der Bezirkszentrale
S3-Einsatz: OBI Toni PLANK
S4-Versorgung: BV Thomas RAINER
S5-Öffentlichkeitsarbeit: OV Roland SCHWARZ
S6-Kommunikation: Mitarbeiter der Bezirkszentrale
Verbindungsoffizier zur Bezirkseinsatzleitung: ABI Lorenz NEUNER

Weitere Mitglieder:

OBI Gerhard STAUDER
HV Ing. Christian PUMBERGER
OBI Marco DAUM
BI Christian KAPFERER
OBI Bernhard STERN
HLM Peter CHESI
OV Georg CREPAZ
FM Maximilian NEUNER

• Auf Anordnung des Journaldienstes der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land, MBA MPA Klaus Plattner, wird eine Bezirkseinsatzleitung – ebenfalls in einem Raum der Feuerwehr Hall – gebildet, der Vertreter der Polizei, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der ÖBB angehören.
• In einer ersten Meldung des NOKO (Notfallkoordinator) der ÖBB befinden sich 12 verletzte Personen in der Zuggarnitur.
• Die Feuerwehren – eingeteilt in die Abschnittszüge Hall und Wattens - begeben sich unverzüglich zu den betreffenden Notausgängen (Schachtköpfe) und errichten die Rettungsplätze (Platzorganisation) für alle Blaulichtorganisationen, die ATS-Sammelstellen, die Lageführungen und die Versorgungseinheiten.

Abschnittszug Hall am NA 54: Einsatzleiter OBI Christian FAIK

Feuerwehr Baumkirchen
Feuerwehr Mils
Feuerwehr Heiligkreuz
Feuerwehr Hall
Feuerwehr Absam
Mitglieder der Bezirkszentrale

Abschnittszug Wattens am NA 53: Einsatzleiter OBI Ing. Mag. (FH) Alexander SENN:

Feuerwehr Fritzens
Feuerwehr Volders
Feuerwehr Kolsass
Feuerwehr Tulfes
Feuerwehr Wattens
Feuerwehr Absam

• Der NOKO in der Schaltzentrale der ÖBB veranlasst die Sperrung der Tunnel- und Gleisanlagen, die Abschaltung und Erdung der Oberleitung und weist die Feuerwehren an, die Stellungszeiger zu überprüfen und eine Gegensperre anzubringen (mechanische Verriegelung durch das Einhängen von Schlössern - eine Maßnahme gegen Wiedereinschalten der Oberleitung durch die ÖBB). Erst nach diesen Maßnahmen erteilt der NOKO die Erlaubnis zum Betreten der Gleisanlagen.
• In weiterer Folge beginnt die Feuerwehr mit der Bergung der Personen und dichtet das Leck am Kesselwagon ab.
• Im BFÜST gibt es laufend Lagevorträge und Lagebesprechungen, bei denen alle Organisationen ihre Informationen einbringen und diese abgleichen.

Als Übungsbeobachter fungierten unter anderem LFI DI Alfons Gruber, BFI Stefan Winkler (BFV Kufstein), AK BR Karl Rinnergschwentner (BFV Schwaz) und seitens des BFV IBK-Land BR Reinhard Kircher.

Es gilt nun die aus dem Übungsbeispiel gewonnenen Erkenntnisse vor der großen Stabsübung am 30.03.2012 im kleinen Kreis aufzuarbeiten. Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Abgleich der Vorgangsweise im Einsatz- und Übungsfall mit den ebenfalls betroffenen Bezirks-Feuerwehrverbänden Kufstein und Schwaz.

LFKSTV und BFK LBDS Ing. Peter HÖLZL, der während der Übung beruflich verhindert war, dankte in seinen Schlussworten allen Beteiligten für ihre Mitarbeit und betonte, dass mit dieser Übung das Thema "Stabsarbeit" allen plakativ und verständlich näher gebracht werden konnte.

Bilder:

Die Bezirkseinsatzleitung, in einem eigenen Raum untergebracht

Übungsbeobachter bei den Notausgängen

Abschlussbesprechung

Bericht: BR Reinhard KIRCHER
Bilder: FM Maximilian NEUNER

12.02.2012