Am Samstag, den 21.04.2012, fand zum Abschluss einer umfangreichen Schulungs-, Begehungs- und Übungstätigkeit zum Thema „BEG-Inbetriebnahme der Unterinntaltrasse“ eine Einsatzübung für alle zuständigen Blaulichtorganisationen und Behörden im Bezirk Schwaz statt.
Den aufmerksamen Besuchern(innen) unserer Website wird der Umfang der Vorarbeiten kein Neuland mehr sein.
Die Übungsannahme (Auszug aus dem Übungsdosier):
Ein Sonderzug der ÖBB von Hall nach Kufstein ist gegen 13.50 Uhr in Hall gestartet und befindet sich kurz vor der Einfahrt in den Terfnertunnel, als rauchende Jugendliche mehrere Reisetaschen, unter anderem eine Tasche mit zwei Ersatzflaschen Feuerzeug-Benzin, entzünden. Das Feuer greift, da die anwesenden Reisenden in andere Waggons flüchten ohne einzugreifen, auf den gesamten Wagen über. Nach dem Einfahren in den Terfnertunnel betätigt ein Fahrgast jedoch die Notbremse, sodass der Zug (aufgrund der defekten Notbremsüberbrückung) auf Höhe km 47.000 der Strecke 33001 zum Stehen kommt. Der Zug ist mit etwa 200 Fahrgästen, einem Lokführer sowie einem Zugbegleiter der ÖBB besetzt. Der Lokführer meldet unmittelbar nach der Notbremsung und nach Erkennung von Rauch an einem Waggon den Vorfall an die Betriebsführungszentrale der ÖBB in Innsbruck. Zudem alarmiert ein Fahrgast über Mobiltelefon die Leitstelle Tirol.
Das Übungsgeschehen spielte sich im Tunnelbereich und rund um das Areal der Notausgänge NA 3, NA 4, NA 5 und NA 6 des Terfnertunnels (km 46,179 bis 47,640) ab. An die 700 Teilnehmer – Einsatzkräfte, Beobachter und Figuranten – waren an dieser Übung beteiligt.
Um 14.00 Uhr war der Start der Übung. Zusätzlich zu den Beobachtern der Blaulichtorganisationen wurde die Übung von einem Team der Fa. Gruner AG überwacht und beobachtet, die in weiterer Folge einen objektiven Abschlussbericht im Auftrag der ÖBB vorlegen. Mit einer darauf basierenden Übungsnachbesprechung mit Vertretern aller beteiligten Organisationen und den bisher geleisteten Vorarbeiten sollte einer sicheren Inbetriebnahme dieses Projektes im Dezember 2012 nichts mehr im Wege stehen.
Die Rettungs- und Einsatzorganisationen haben ihre „Hausaufgaben“ gemacht, und sind für den Ernstfall – der hoffentlich nie eintreffen wird – bestens gerüstet.
Detail am Rande: Die farbliche Gestaltung der Überwürfe für die Übungsbeobachter war für die Feuerwehr durchaus gewöhnungsbedürftig und wird laut den Angaben der Verantwortlichen in die Uniformierungsvorschrift des LFV-Tirol nicht eingearbeitet.
Bilder:
Bezirksführungsstab (BFÜST) in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Schwaz Übersicht
Rechts AK ABI Lorenz Neuner als Verbindungsoffizier die Informationsschnittstelle zwischen den Feuerwehren des Bezirks Innsbruck-Land und dem BFÜST Schwaz.
Informationsaustauch zwischen Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei, ÖBB und Bezirkshauptmannschaft Schwaz
ohne Lageführung kein Durchblick bei Einsätzen dieser Dimension
Einführende Worte von LFI DI Alfons GRUBER vor dem Areal des Notausganges
LFKSTV LBDS Ing. Peter HÖLZL links im Bild mit weiteren Übungsbeobachtern
v.l.: Oberst Manfred SCHULLERN (ÖBH), SL DI (FH) OBR Georg WALDHART, OLM Gerhard SCHÖPF (beide Landes-Feuerwehrschule für Tirol)
Beobachter aus dem BFV IBK-Land im BFÜST
v.l.: OBI Bernhard STERN, OBI Toni PLANK, HBI Robert KAUFMANN Verbindungsoffizier ABI Lorenz NEUNER
Im Bild rechts Landes-Polizeikommandant GenMjr Mag. Helmut TOMAC (LPK Tirol)
v.l.: Dr. Reinhard NEUMAYR (Präsident ÖRK Tirol), Bezirks-Polizeikommandant Obstl. Gerhard NIEDERWIESER (Bezirks-Polizeikommando IBK-Land)
v.l.: HR Dr. Herbert WALTER, Leiter der Abteilung für Zivil- und Katastrophenschutz, Land Tirol Oberst Manfred SCHULLERN , Militärkommandant GenMjr Mag. Herbert BAUER (ÖBH)
Vertreter des Roten Kreuzes
Verteter der Presse, v.l.: Andreas Thaler (ORF Tirol), Daniel LIEBL (zeitungsfoto.at) Die ersten Zuginsassen die sich selbst retten konnten
Die anrückenden Einsatzfahrzeuge
Dieser Platz dürfte im Einsatzfall überfüllt sein
Der Einsatzleiter der Feuerwehr BR Karl Rinnergschwentner (FF Schwaz) beruhigt die geflüchteten Personen
Atemschutztrupps vor der Schleuse
Aufzugsschacht im Schachtkopfgebäude
Mittendrin im Geschehen:LFK LBD Klaus ERLER
Eigenwillige Zusammenstellung
Bergung von gehfähigen Zuginsassen
Registrierung der Zuginsassen durch die Polizei und das Rote Kreuz
Geordneter Abgang zur Meldestelle
180° Überblick aus der Vogelperspektive mit einem Fish-Eye-Objektiv Eintreffen der Züge Hall und Wattens
Lageführung des Zuges Wattens...
...welcher beim Rettungsstollen Fiecht in den Tunnel vordringt
Starkes Medieninteresse (Danke an OLM Bernhard Brandl, für die nicht geplante Unterbrechung seiner Medienarbeit als Leitermaschinist)
Bericht: BR Reinhard KIRCHER Bilder: BR Reinhard KIRCHER, OV Roland SCHWARZ, FM Maximilian NEUNER (alle ÖA BFV IBK-Land) und OLM Bernhard BRANDL (ÖA FF Schwaz)
22.04.2012