Erdrutsch in Inzing

Wie schon berichtet, wurden am Sonntag, den 12. August 2012, um 13:15 Uhr die Feuerwehren Inzing und Zirl alarmiert, es wurde ein großer Erdrutsch im Bereich des Inzinger Almweges gemeldet. Vor Ort ist auch eine Streife der Polizeiinspektion Zirl eingetroffen. Der Einsatzbereich wurde abgesperrt und es erfolgte eine erste Erkundung durch die Einsatzkräfte. Da befürchtet wurde, dass ein Fahrzeug verschüttet wurde, erfolgte sofort die Anforderung des Landesgeologen und der Wildbachverbauung. Der Bereich wurde durch den ÖAMTC-Hubschrauber und dem Hubschrauber des Innenministeriums mehrfach abgeflogen. Der trockene Erdrutsch ist ca. 150m oberhalb des Almweges abgebrochen und hat an der Abbruchkante eine Höhe von ca. 20m. Infolge rutschte das Material ca. 200m Richtung Hundsbach und wurde am Gegenhang wieder ca. 30m aufgeschaukelt und Richtung Talausgang gedrückt. Der Almweg wurde auf ca. 100m Länge meterhoch verschüttet. Nachdem das ursprünglich als vermisst geglaubte Fahrzeug und der Fahrer ausfindig gemacht werden konnten und von den Einsatzkräften vor Ort und der Besatzungen der Hubschrauber keine Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Erdrutsches gesichtet werden konnten, rückte ein Großteil die Einsatzkräfte zur Besprechung und Abklärung der weiteren Vorgehensweise, ins Gerätehaus ein. Die Feuerwehr Hatting wurde angefordert, um die Evakuierung der ca. 150 – 170 Gäste der Inzinger Alm über einen Not-Forstweg, der über Hattinger Gemeindegebiet verläuft, abzusichern. Der Landesgeologe gab nur für die Evakuierung diesen Weg frei, so konnten die Gäste ins Tal gebracht werden.

Um 18:13 Uhr wurden die Einsatzkräfte über eine Vermisstenmeldung zweier Personen mit einem PKW, die auf dem Weg Richtung Alm waren, verständigt. Sofort wurde eine Hundestaffel und die Bergrettungen Flaurling und Innsbruck angefordert. Die Einsatzkräfte waren wieder vor Ort und haben, nachdem der Abbruchhang immer unter Beobachtung war, mit den Hunden den Schuttkegel abgesucht. Um 19:39 Uhr konnte das verschüttete Fahrzeug auf der anderen Talseite auf dem Dach liegend geortet werden. Infolge wurde die Vermutung leider Gewissheit, zwei Personen konnten im Fahrzeug geortet werden. Leider bestand für keine der betreffenden Personen eine Überlebenschance, dies wurde durch den angeforderten Arzt vor Ort bestätigt. Der Abbruchhang wurde so gut es ging ausgeleuchtet und mit der Bergung begonnen. Nach ca. 1 Stunde konnte eine Person geborgen werden, wegen der Dunkelheit und der nicht mehr abschätzbaren Gefahr von weiteren Hangrutschungen, wurde durch den Landesgeologen vor Ort die Bergung der zweiten Person abgebrochen.

Am Montag, den 13. August 2012, erfolgten nach der Einsatzbesprechung um 07:00 Uhr ein Erkundungsflug mit dem Hubschrauber des Innenministeriums und eine Begehung des Geländes durch den Landesgeologen, der zur Verstärkung zwei weiterer Landesgeologen zu Hilfe geholt hat. Laut Verordnung der BH Innsbruck-Land wurde der Gefahrenbereich mit sofortiger Wirkung gesperrt. Die Einhaltung wird durch die Bergwacht Inzing kontrolliert. Um ca. 09:00 Uhr gab es durch den Landesgeologen das O.K. für die Bergung der zweiten Person in einem gesicherten Zeitfenster von 2,5 bis 3 Stunden. Die Bergungsmannschaft und die Geräte wurden vom Hubschrauber des Innenministeriums zum Einsatzpunkt geflogen. Während der Bergungsarbeit wurde der Hang von den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Landesgeologen beaufsichtigt.

Landeshauptmann Günther Platter informierte sich bei einer Lagebesprechung in der Einsatzzentrale vor Ort über den Stand der Bergungsarbeiten und hat uns im Gespräch mit BGM Kurt Heel die Unterstützung des Landes zugesichert.

Um ca. 12:00 Uhr konnte die zweite Person aus dem Fahrzeug mittels hydraulischem Bergegerät geborgen werden. Nach einer guten weiteren Stunde sind alle Einsatzkräfte vom Einsatzort im Gerätehaus eingetroffen, dort erfolgte eine abschließende Einsatzbesprechung.

Die Feuerwehr Inzing bedankt sich für die rasche und professionelle Unterstützung aller Hilfsorganisationen.

Gesamteinsatzleiter: BGM Kurt Heel (Gemeinde Inzing)

Einsatzleiter Feuerwehr: OBI Roman Thaler (KDT Feuerwehr Inzing)

Am Sonntag im Einsatz:

  • Feuerwehr Inzing mit KLF, LFB, LAST, TLF und 42 Mann
  • Feuerwehr Zirl mit KDO, SRF, SLF und 24 Mann
  • Feuerwehr Hatting mit KLF, TLF und 8 Mann
  • Polizei Zirl
  • Bergrettung Flaurling
  • Bergrettung Innsbruck
  • Notarzthubschrauber Christophorus 1
  • Hubschrauber Innenministerium
  • Landesgeologe Dr. Gunther Heißel

Am Montag im Einsatz:

  • Feuerwehr Inzing mit KLF und LFB und 22 Mann
  • Feuerwehr Zirl mit LAST und 3 Mann
  • Berufsfeuerwehr Innsbruck mit Flugeinsatzfahrzeug und 1 Mann (für die Betankung des Hubschraubers)
  • Polizei Zirl
  • Hubschrauber Innenministerium
  • Landesgeologen Dr. Gunther Heißel, Dr. Werner Thöny und Mag. Thomas Figl

Anwesend:

  • Landeshauptmann Günther Platter
  • BFKSTV BR Reinhard Kircher
  • AK ABI Jörg Degenhart
  • Bezirkspolizeikommandant Gerhard Niederwieser
  • Polizeiinspektionskommandant-STV Erwin Haslwanter (PI Zirl)
  • Öffentlichkeitsarbeits-Team Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck-Land

Bilder:

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Die Bergrettung war mit Suchhunden im Einsatz.

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Gerätetransport im steilen Gelände mit Schleifkorbtragen.

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Transport der Einsatzkräfte zum Einsatzort.

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Transport von Bergungsmaterial zum Einsatzort.

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Reges Medieninteresse: Bürgermeister Kurt Heel im Interview.

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KDT OBI Roman Thaler im Interview.

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Pressekonferenz, v.l.n.r.: Landesgeologe Dr. Gunther Heißel, KDT OBI Roman Thaler (Einsatzleiter Feuerwehr), BGM Kurt Heel (Gesamteinsatzleiter), AbtInsp Erwin Haslwanter (Einsatzleiter Polizei), Obstlt Gerhard Niederwieser (Bezirkspolizei-KDT)

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Bericht: OV Richard Prantl (FF Inzing)
Bilder: Pressefotograf Daniel Liebl, Landesgeologe Dr. Gunther Heißel, Landesgeologe Mag. Thomas Figl, Feuerwehr Inzing und OV Roland Schwarz (ÖA BFV IBK-Land)
Bearbeiter: OV Roland Schwarz

15.08.2012