So war's früher - April 2015

Am 23. Oktober 1995 brach gegen 14:45 Uhr in der Tischlerei PARDELLER in 6150 Steinach am Brenner, Erlach HNr 165, ein Brand aus.

Das Feuer breitete sich mit extremer Rasanz auf die gesamte Produktionsstätte aus. Trotz eines gut organisierten Feuerwehreinsatzes wurde das Gebäude, sämtliche technischen Einrichtungen sowie der Lagerbestand nahezu gänzlich vernichtet.

Die Entstehung des Brandes konnte einwandfrei auf die Überhitzung eines elektrischen Lüftermotors bzw. dessen Riemenantriebes zurückgeführt werden; neben dem unmittelbar auslösenden Element, existierten teilweise seit Jahren bestehende, verschiedene konstruktive Anlagenmängel, deren Verkettung für die Größe des Ereignisses ausschlaggebend war. Der entstandene Schaden erreichte einschließlich der Produktionsunterbrechung das Ausmaß von ca. ATS 93.000.000,--

Chronologie des Einsatzes:

Um 14:50 Uhr verständigte der Chef der Tischlerei persönlich über FF-Notruf den Gendarmerieposten Steinach am Brenner, dass es im Bereich der Absaugung zum Sägespänesilo zu einer Rauchentwicklung gekommen sei und die FF Steinach benötigt werde.

Von der damals noch bestehenden Abschnittsalarmzentrale am Gendarmerieposten Steinach wurde in der weiteren Folge vom dort diensthabenden Beamten (RevInsp TRIENDL Thomas) die FF Steinach mittels Stiller Alarmierung zum Einsatz beordert.

Nachdem die ersten Einsatzkräfte am Einsatzort eingetroffen waren und sofort erkannten, dass die zunächst gemeldete „Rauchentwicklung“ sich bereits zu einem großen Brandgeschehen ausgebreitet hatte,  wurde in der weiteren Folge Großalarm für die Feuerwehren aus dem Abschnitt Wipptal (Matrei, Trins, Gries, Pfons und Mühlbachl) ausgelöst; auch das ATS-Fahrzeug der LFS Tirol wurde angefordert!

Erst nach fast 24 Stunden konnte vom EL der FF Steinach, ABI Franz REINISCH „Brand aus“ gegeben werden – im Einsatz standen die oben genannten Feuerwehren mit insgesamt ca. 150 Mann und 15 Fahrzeugen!

Brandursachenermittlung:

Die detaillierten Ermittlungen zur Klärung der Brandursache konnten erst nach Beseitigung der akuten Einsturzgefahr am 25.10.1995 aufgenommen werden.

Anhand der Beobachtungen der Brandentdecker und der Abbrandspuren war der Ausbruchsbereich einwandfrei auf den Ventilatorraum bzw. dessen nahes Umfeld einzugrenzen!
Ein E-Motor, welcher nahezu gänzlich unter einer mehrerer Zentimeter dicken Späneschicht „eingegraben“ war, überhitzte und setzte in der weiteren Folge das umliegende Material in Brand; zudem konnte angenommen werden, dass der Keilriemenantrieb des E-Motors, welcher ebenfalls in der Späneschicht „eingegraben“ war, wesentlich zur Erreichung der Zündtemperatur beigetragen haben dürfte.
Die im Ausbruchsbereich herrschenden Überdruckverhältnisse, im Zusammenhang mit der mangelhaften Abdichtung des Ventilatorenraumes, verursachten in kürzester Zeit eine Brandausbreitungin Richtung Zwischendecke; die denkbar schlechte Deckenkonstruktion, mit einem löschtechnisch unerreichbaren, hallen-überspannenden Hohlraum, trug schließlich wesentlich zum gänzlichen Niedergang des Objektes bei!

Bilder:
swf_steinach_01.jpg

swf_steinach_02.jpg

swf_steinach_12.jpg

swf_steinach_11.jpg

swf_steinach_10.jpg

swf_steinach_09.jpg

swf_steinach_08.jpg

swf_steinach_07.jpg

swf_steinach_06.jpg

swf_steinach_04.jpg

Bericht: ABI Thomas TRIENDL (FF Steinach)
Bilder: Polizei Steinach

Ergebnis der Brandursachenermittlung: Tiroler Landesstelle für Brandverhütung

01.04.2015