Sonntag, 12. Jänner 1896:
Seit nun her 4 Jahren besitzt das kleine Dorf Rum eine eigene Feuerwehr. Ledereimer, welche jeder Bauer des Dorfes in seinem Hausgang auf der Wand aufgereiht lagerte, zählten zur ersten Ausrüstung der frisch gegründeten Feuerwehr in Rum.
Schon bald wurde aufgrund größerer Brände im Dorf klar, dass Ledereimer auf die Dauer nicht effizient genug sind. So wurde bei der Firma „CZERMAK“ in Teplitz-Schönau eine moderne Saugdruckspritze bestellt.
Die Spritze samt Zubehör kostete 7450 Kronen. Die Geldmittel zur Beschaffung der notwendigen Ausrüstung brachte die Feuerwehr Rum selbst auf. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Rumer zur damaligen Zeit Beziehungen bis nach Wien hatten. Der damalige Kaiser von Österreich Franz Josef 1. erfuhr vom Vorhaben der Rumer und spendierte 160 Kronen für den Ankauf der Spritze, welche er durch einen seiner Bediensteten überbringen lies. Auch der Landesfeuerwehrfonds gab dreimal Zuschüsse in der Höhe von 830 Kronen und die Gemeinde Rum spendierte 550 Kronen. Die restlichen Gelder wurden durch ein Gartenfest mit Glückstopf und einer Christbaumversteigerung eingebracht.
Die Freude war riesengroß, als die Spritze mit einem Pferdegespann in Rum einfuhr. Diese wurde bei herrlichem Wetter am Montag, dem 25. Mai 1896, bei einem prächtigen Fest im Biergarten beim Altwirt geweiht. Manche behaupteten die Feier dauerte 3 Tage.
Als Wasserspeicher für die Saugdruckspritze, welche von Hand betätigt wurde, diente der Dorfbrunnen. Es gab zur damaligen Zeit keine Rohrleitungen, das Wasser rann durch einen offenen Graben durch das Dorf, wo man es für den Hausgebrauch und für die Tiere im Stall schöpfte. Gleichzeitig diente der Graben auch als Abwasserkanal.
Bilder: Das erste Spritzenhaus der Feuerwehr Rum
Die erste Feuerwehruniform in Rum, getragen von Alfred KOPP
Festeinzug in Rum
Das Pferdefuhrwerk mit der neuen Saugdruckspritze beim Einzug in Rum
Bericht und Bilder: Aus dem Archiv der Feuerwehr Rum Bearbeiter: BR Reinhard KIRCHER
01.05.2014