Im Jahr 1990 schneite es in einer Woche im Monat Feber von Montag bis Mittwochfrüh durch.
Während dieser Zeit fiel in Polling ca. 80 cm Schnee. Diese Schneemenge wäre normalerweise für ein Tiroler Dorf gut zu bewältigen gewesen. Jedoch wurde es rasch sehr warm und es begann zu regnen. Die Regenfälle hielten von Mittwochfrüh bis Donnerstagabend an. In dieser Zeit wurden Niederschläge bis zu 150 l/m2 gemessen – und das auf gefrorenen Boden! Die Feuerwehr Polling kämpfte gegen die hereinströmenden Fluten in diversen Keller an. Der Regen unterschwemmte im Schwimmbach einige Bäume und murte diese ins Tal. Die Feuerwehrmitglieder versuchten den gefrorenen Schwimmbach vom Eis zu befreien, damit das Geröll ohne Widerstand abrinnen konnte.
Im Unterdorf kämpften zur gleichen Zeit weitere Gruppen gegen den überlaufenden Gießenbach. Eis staute sich bei den Brücken und der Bach konnte nicht mehr zügig fließen. Nur mehr ein Bagger konnte hier helfen.
Die Felder neben dem Bach standen bis zu 90 cm unter Wasser. In weiterer Folge wurden zahlreiche Keller überflutet. Eine Familie war davon so stark betroffen (die Wohnung stand einen halben Meter unter Wasser!), dass sie ausziehen musste.
Die Feuerwehr konnte hier im Unterdorf keine Keller auspumpen, solange der Grundwasserspiegel nicht sank. In der Zwischenzeit pumpten die Feuerwehrmänner einige Keller im Oberdorf aus, die durch das Hangwasser überflutet wurden. Da Pumpen zur Mangelware wurden, half die Freiwillige Feuerwehr Zirl mit ihren Geräten aus.
Der Einsatz war am Donnerstag um Mitternacht soweit beendet. Nur das Haus, aus welchem die Familie ausziehen musste, konnte erst ein paar Tage später, als der Grundwasserspiegel sank, ausgepumpt werden.
Bei diesem 3- tägigen Einsatz, leisteten 45 Mann der Feuerwehr Polling sowie 9 Mann der Feuerwehr Zirl 700 Einsatzstunden.
Bilder:
Bericht und Bilder: zur Verfügung gestellt von der Feuerwehr Polling Bearbeiter: BR Reinhard KIRCHER
01.01.2014