So war´s früher - Oktober 2013

Die laufenden Aufzeichnungen über die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Pettnau gehen bis in das Jahr 1930 zurück. Beim Lesen der alten Protokollbücher stößt man auf so manches tragische aber auch (zumindest aus heutiger Sicht) humorvolle Ereignis in der Geschichte der Feuerwehr Pettnau.

Besonders ins Auge sticht der Bericht über ein Feuerwehrfest am 13. Mai 1934, anlässlich welcher neben einer Übung auch die Einweihung der neuen Motorspritze und die Verleihung von Ehrenzeichen an verdiente Feuerwehrmitglieder durch die Vertretung des Bezirksverbandes stattfinden sollte. Zur Verleihung der Ehrenabzeichen und der Übung ist es jedoch nicht gekommen, zumal vom Bezirksverband keine Vertretung erschienen war. Deshalb ließ der damalige Kommandant Haselwanter die Musikkapelle am Festplatz aufmarschieren und den „Glückstopf“ (Tombola) eröffnen. Mit einstündiger Verspätung ist dann aber doch noch ein Vertreter des Bezirksverbandes, Bezirkslöschinspektor Scheran, mit seinem Motorrad angerückt.

Zum weiteren Verlauf des Festtages wird wörtlich aus dem Protokollbuch der Feuerwehr Pettnau wiedergegeben:

 „…um 2 Uhr kommt Bezirkslöschinspektor Scheran mit Motorrad an, er hatte vormittags in Zirl und mittags in Hatting eine Inspizierung und auf der Fahrt von Inzing nach Zirl einen Motordefekt und deshalb die Blamage, dass vom Verband zur programmmäßigen Festfolge niemand da war. Als er die Meldung bekam, dass die Feierlichkeit schon bereits beendet worden ist - bis auf die Verleihung der Ehrenzeichen und die Übung - war er höchst aufgebracht und ordnete trotzdem die Übung an. Die früher abgemachte Annahme wurde geändert und sogleich Alarm geblasen. Die Feuerwehrmänner waren aber vollauf beschäftigt: die Einen mit dem Glückstopf, die Anderen mit Bierbude, Schwebebaum, Schießbude, Tanzbude und verschiedenes Andere war im besten Gange. Die Übung hat viel zu wünschen übrig gelassen, die Leute gingen vom Festplatz fort sich die Übung anzuschauen und kehrten dann größtenteils nicht mehr zurück. Alle Feuerwehrmänner waren voll Verdruss und es war ein Einnahmenverlust von mindestens 150 Schilling zu verzeichnen. Das war das Ende vom Feuerwehrfest in Pettnau am 13. Mai 1934.“

Bilder:
Hist_Okt_2013_01.jpgBeginn des Festaktes am 13.05.1934 (noch ohne Vertretung des Bezirksverbandes)

Das Fest war bereits im vollen Gange…
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... als durch Bezirkslöschinspektor Scheran die Übung angeordnet wurde:
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Gruppe Oberpettnau betätigt die Handdruckspritze ...

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Übungsobjekt: Mitterpettnau Haus Nr. 13

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Nachbesprechung im Anschluss an die Übung ...

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... unter der kritischen Aufsicht von Bezirkslöschinspektor Roman Scheran und Löschinspektor Dialer

Bericht und Bilder: Aus dem Archiv der Feuerwehr Pettnau

01.10.2013