Herr Walter Zarfl, Schriftführer der Feuerwehr Thaur, hat mir dazu Fotokopien aus der Feuerwehrchronik zu den beiden Bränden gesandt, aus denen ich aber nur kleine Auszüge bringen kann: Am 01. Mai 1931 brach um 00.15 Uhr im rückwärtigen Teil des Hauses (Stadel) ein Brand aus. Um 00.20 Uhr erscholl Alarm. Die Motorspritze, welche tadellos funktionierte, war 5 Minuten später beim großen Bassin und konnte nach Legung zweier Linien sofort Wasser liefern. Zum Glück herrschte Windstille … Von den auswärtigen Feuerwehren erschienen: Hall mit Motorspritze, Absam mit Motorspritze, Rum mit Handdruckspritze, Heiligkreuz mit Handdruckspritze, fernen 6 Mann per Rad von Ampaß … Gänzlich lokalisiert um 01.00 Uhr und gänzlich gelöscht um 03.30 Uhr. Es verbrannten: das Dach, die Scheune, die Futtervorräte und einige Waren."
"Um 08.15 Uhr kündete das Glockengeläute einen Brand an, um 00.25 Uhr erschienen einige Feuerwehrmänner. Die Motorspritze wurde beim "Eggerbassin" aufgestellt und sprang sofort an, so wurden 4 Schlauchlinien mit 200 Meter Länge gelegt … Auswärtige Feuerwehren waren erschienen um 08.35 Uhr und 9.00 Uhr und zwar aus: Solbad Hall, Absam, Heiligkreuz und Rum. Auch die Hitlerjugend setzte sich tatkräftig ein, sowie das im Dorf liegende Militär unterstützten nach besten Kräften unsere Wehr … Um 21.30 Uhr war der Brand niedergekämpft …
Herr Ottfried Pawlin, Chronist von Mitteldorf - Virgen in Osttirol, hat mir zu dem Großbrand, bei dem fast das ganze Dorf den Flammen zum Opfer fiel, ein ausführliches Zeitdokument aus: "Zeitschrift...für Feuerwehr und Rettungswesen", vom 01. Juli 1933, zukommen lassen. Etwas gekürzt wurde der Bericht in der Festschrift" 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Virgen" wiedergegeben. Der Bericht zu dem Großbrand ist dermaßen umfangreich, sodass ich nur einen kleinen Auszug über die furchtbare Brandkatastrophe bringen kann:
"Dem Feuer sind anheimgefallen: 19 Hausnummern, 18 Futterhäuser, die Kirche teilweise, 1 Latschenölbrennerei, 1 Doppelmühle, 1 Getreideschuppen, 1 überdachte alte Brandstätte, 3 Rinder, 1 Schwein, 5 Ziegen, 3 Bienenvölker, 150 Stück Geflügel" … Weiters schreibt die Zeitung: "Wenn eine Ortschaft fast gleichzeitig an drei gegenüberliegenden Punkten zu brennen beginnt, braucht man nicht lange nach der Ursache zu forschen!"
Anmerkung von mir als Bezirksfeuerwehrchronist: im Bezirksarchiv befinden sich zwanzig Bilder von dem Großbrand, mit zum Teil detaillierten Eintragungen der Brandermittlung (Kriminalpolizei), da ich nur 5 Bilder davon ins Internet gebe, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Bildserie, verbunden mit Textauszügen aus dem Chronikbericht bringen.
Kranwagen der Feuerwehr Berlin, aus dem Jahre 1931
01.05.2007