Die Freiwillige Feuerwehr Lans kann sich glücklich schätzen, über eine umfassende Chronik - mittlerweile bestehend aus 11 gebundenen Büchern - zu verfügen. Seit der Gründung im November 1894 wurden alle wichtigen Ereignisse schriftlich festgehalten und die Lanser Florianijünger die Jahre über begleitet. Zuerst war die Chronik nur eine Sammlung von Unterlagen, Verträgen und Protokolle in einer großen Kiste, bis sich der langjährige Chronist, Schriftführer und Ehrenmitglied Carl-Heinz Födisch dieser Unterlagen annahm und in beeindruckender Weise mit viel Liebe die ersten Chronikbände fertigte.
So finden sich in der Chronik Berichte über die unten angeführten folgenschwersten Einsätze für die Feuerwehr Lans:
1902 - Großbrand vernichtet zahlreiche Häuser
Am Samstag, den 15. Februar 1902, kam es in Lans zu einem verheerenden Großbrand. Um 03.00 Uhr früh brach beim "Tusch" ein Feuer aus. Starker Wind und Wassermangel erschwerten den Einsatzkräften aus Lans und Umgebung die Brandbekämpfung. In den Morgenstunden waren der "Tusch"-Hof sowie 6 weitere benachbarte Wohngebäude bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die angrenzende Pfarrkirche konnte mit Mühe vor den Flammen gerettet werden. Konsequenz aus dem Großbrand war der Bau der Hochdruckwasserleitung in Lans.
FOTO: Dorf Nach Großbrand 1902
Zeitungsbericht Großbrand 1902 klein
1945 - Feuerwehrmänner sterben bei Brandeinsatz
1945 kam es zu einem folgenschweren Einsatz für die Feuerwehr Lans. In den Morgenstunden eines Märztages brach beim "Kössler" ein Kaminfeuer aus, welches zum Zerreißen des Kamines führte. Der Brand griff rasch auf weitere Zimmer über, auch auf eine Kammer, in der vorschriftswidrig Sprengkapseln gelagert waren. Die Feuerwehr Lans, welche zu spät alarmiert wurde, begann gerade mit den Löscharbeiten, als eine verheerende Explosion erfolgte. Zwei Feuerwehrmänner, die Kameraden Franz Thum und Michael Hutter, wurden durch herabstürzende Mauerteile getötet.
FOTO: Kössler am Tag nach Einsatz 1945
Unfallanzeige Seite 1
1965 - Muren verwüsten die Gemeinde Lans
Nach einem überaus schneereichen Winter und einer somit starken Schneeschmelze sowie wolkenbruchartigen Regenfällen kam es im Juni 1965 zu mehreren Murbrüchen. Der folgenschwerste Murenabgang ereignete sich dabei am Sonntag, den 27.06.1965. Am späten Nachmittag glich der Patscherkofel einem Inferno. Blitz um Blitz zeigte sich am Himmel und ungeheure Wassermengen ergossen sich über dem Patscherkofel. In der Folge lösten sich ganze Hangseiten am Patscherkofel und bewegten sich mit donnerndem Getöse durch den Lanser Graben auf das Dorf zu. Mit Einbruch der Dunkelheit ergoss sich die Mure der Ellbögnerstraße entlang zum Gasthof "Wilder Mann" und weiter in das Dorf. Nur durch den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr über mehrere Tage konnte größerer Schaden für das Dorf verhindert werden. In den Folgejahren wurde der sogenannte Lanser Graben verbaut und schützt seither die Gemeinde vor ähnlichen Katastrophen.
FOTO: Mure Lans 1965 (6 Bilder)
Bericht: Chronistin der Feuerwehr Lans Pachner Martina Bilder: Aus der Chronik der Feuerwehr Lans
01.09.2012