Am 23. Februar 1970 tötete in St. Sigmund im Sellrain eine Lawine vier Personen. In einem Pressebericht findet sich folgende Kurzschilderung über den Lawinenabgang: „Wie ein Leichentuch liegt der Neuschnee auf der Pension Alpenrose im Sellraintal nahe Innsbruck. Am Tag zuvor hatte der Föhn geweht, den Schnee nass und schwer werden lassen. In der Nacht, um zwei Uhr, donnerte die Lawine vom Paider Sonnberg zu Tal, zerschmetterte das Gasthaus der Familie Brenner wie eine Streichholzschachtel, begrub zehn Menschen unter Gebälk, Steinen und Schnee, der in Sekundenschnelle hart wie Beton wurde. Für vier der Verschütteten kam die Hilfe zu spät. Sie waren schon tot.“
Auch die Tiroler Tageszeitung vom 24. Februar berichtet über dieses traurige Ereignis. „Um zwei Uhr löste sich vom orographisch linken Hang des vom Zirmbach entwässerten Hochtales eine Neuschneelawine, die sich mit fürchterlichem Getöse von Paida-Sonnberg in die Tiefe stürzte und das isoliert stehende Gasthaus Alpenrose glatt wegfegte und mit sich riss. Die Trümmer des Gebäudes, zerspellte Balken und Hausrat liegen 40 Meter unterhalb der Straße, die am Gasthaus vorbeiführt. Stall und Stadel existieren nicht mehr.“ Das unheimliche Donnern der Lawine hatte die Nachbarn im Weiler Paida geweckt, die dann sofort zur Unglücksstätte eilten und dort retteten, was noch zu retten war.
Bilder:
Feuerwehren bis hinaus zum Mittelgebirge kamen zu Hilfe!
links vorne: ein junger Franz Haller im Einsatz mit der Feuerwehr Götzens
Bericht: Auszug aus „Lawinenkatastrophen im hinteren Sellraintal“ von Dr. Georg Jäger (zur Verfügung gestellt für die Feuerwehrchronik der FF St. Sigmund im Sellrain) Bilder: aus dem Archiv der FF St. Sigmund im Sellrain, Fotograf(en) unbekannt
01.05.2010