So war´s früher - Dezember 2006

Im Jahre 1882, in dem der Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck durch den Haller Bürgermeister und Obmann des Gauverbandes Tirol, Dr. Otto Stolz, ins Leben gerufen wurde, möchte ich mit einer kleinen Fotoserie von einer „Sonderstrahlrohr und Schaumstrahlrohr"-Vorführung, abgehalten beim 31. Landesfeuerwehrtag, am 26. August 1934 in Hall in Tirol, beginnen.

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Die schriftlichen Unterlagen hat mir dankenswerterweise Herr Helmuth Jug, Chronist der Feuerwehr Hall zur Verfügung gestellt, sie stammen aus Zeitungsberichten, welche der damalige Feuerwehrchronist Herr Josef Khuen zusammengestellt hatte und dies im Original von den Medien übernommen wurde.

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Anbei Auszüge des Zeitungsberichtes aus: „Mitteilungen des Feuerwehr Landes - Verbandes für Tirol, Folge 26, zu den Bildern aus dem Archiv des BFV IBK-Land:

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 „Die unter dem Kommando des Haller Orts - Kommandanten Brunner stehende Übung, bei der von den gut ausgerüsteten und vorbildlich geschulten Haller Wehren die verschiedensten Arten von Außen - und Innenangriffen mustergültig gezeigt wurden, wurde vom Reichspräsidenten wegen der tadellosen Durchführung lobend anerkannt. Nach dem Vorbeimarsch der an der Übung beteiligten Formationen vor den Führern des Landesverbandes am Stadtplatz, wurde im Hofe der Saline Hall das neue Groß - Schaumlöschgerät von Ing. Graff vorgeführt. Zu Versuchszwecken wurden verschiedene mit Öl und Benzin gefüllte Becken in Brand gesetzt und sodann mit dem neuen Gerät gelöscht. Außerdem war dort zu Versuchszwecken ein ganz aus Holz erstelltes Wochenendhäuschen errichtet worden, das mit Hilfe brandfördernder Stoffe wenige Minuten nach Inbrandsetzung in einem Flammenmeer aufging. Nach drei Minuten Branddauer wurde vom Referenten das Zeichen zum Einsetzen der Löschaktion gegeben. Ein riesiger weißschäumender Strahl ergoss sich aus dem Strahlrohr und genau 65 Sekunden später hatte der weiße Schaumbelag an den Wänden des Brandobjektes das Spiel der gierigen Flammen völlig erstickt Ein Beweis für die Vorzüge dieses neuen Löschmittels, das die mannigfachen Nachteile der reinen Wasserbekämpfung bei kostbaren Brandobjekten infolge jeglicher Wasserschäden vollkommen auszuschließen imstande ist!"

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Brand in Hall am 31. Juli 1934

Ausschnitt aus der Brand- Besprechung, vom technischen Referenten Ing. Viktor Baron Graff

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„Die Bilder zeigen das Brandobjekt, Gasthaus „Einhorn", an der Bundesstraße gelegen. Das Feuer brach um 1/2 1 Uhr in der mit der Längsseite an der Straße stehenden Glasveranda aus, in welcher ein Mann geschlafen hatte, der dort von den Flammen überrascht wurde. Er konnte sich nur mehr durch einen Sprung durch ein Fenster retten, hatte allerdings schon so schwere Brandwunden, dass er von der Haller Rettungsabteilung in das Spital gebracht werden musste, wo er nach äußerst schmerzvollen Leiden nach 8 Tagen verschieden ist. Das Feuer hatte sofort auf die im Hofe liegenden Holzstapel einer Holz -und Kohlenhandlung übergegriffen und gefährdete das Kohlenlager in dem östlich anschließenden Schupfen. Auch auf das Gasthaus selbst griff das Feuer an der Ecke über, an welcher es mit der Veranda in Verbindung stand. Dort fand das Feuer über einen hölzernen Balken einen Weg in den ersten Stock und auch auf das Dachgebälk unter dem Blechdach!"

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Das Bild des Jahres 1935 - etwas zum Nachdenken!

Auf der Feuerwehrmesse, „Der Rote Hahn", im Jahre 1935 in Dresden wurde folgendes vorgeführt und dokumentiert:
Ein Unterflurhydrant mit Verteilerfunktion!
Da staunten selbst die Fachleute und Experten, wie man einen Unterflurhydranten richtig nützen kann.
Wie viel Wasser aus den Strahlrohren herauskam, ist leider nicht dokumentiert!

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Vorschau auf den Monat Jänner:

  • Großbrand am 03.05.1939 in Matrei am Brenner
  • Brand des Amtsgebäudes (Bezirksgerichtes) Reutte am 16./17. Dezember 1931
  • Autoübergabe in Reutte, am 21. März 1937

01.12.2006